Sexualstörungen

Ab wann eine Sexualstörung vorliegt, läßt sich nicht ohne weiteres sagen, die Bandbreite "normaler" Sexualität ist groß, der Übergang zu einer Sexualstörung fließend. Faktoren, wie Angst, Müdigkeit, Unsicherheit, körperliche Erkrankungen oder Probleme in der Partnerschaft beeinflussen das sexuelle Empfinden.  Die Plastizität der menschlichen Sexualität und ihre partielle Entkoppelung von der Biologie, beispielsweise sind Frauen auch dann sexuell interessiert und erregbar und orgasmusfähig, wenn es fortpflanzungsmäßig keinen Sinn mehr macht, bedingt auch, dass die menschliche Sexualität sehr störungsanfällig ist.

"Die höchste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit" (Oscar Wilde)

Es ist ein Mythos, dass die Menopause an sich zu sexuellen Funktionsstörungen beiträgt (die häufigsten Störungen finden sich bei 30-39jährigen). In der Zeit der Menopause gibt es dennoch häufiger einen Mangel an Zärtlichkeit oder einen Mangel an sexuellem Kontakt.  Paare, gleichen oder verschiedenen Geschlechts, die miteinander in sexuellen Kontakt treten, sehen sich immer häufiger einem zunehmenden Leistungsdruck hinsichtlich ihres sexuellen Funktionierens ausgesetzt. Versagensängste, gegenseitige Schuldzuweisungen oder der Rückzug des Partners können einen Kreislauf in Gang setzen, der zur Entwicklung einer Sexualstörung führt.

Sowohl im Einzelsitzungen als auch als Paar können Defizite an sexuellen Fantasien und am sexuellen Verlangen Gegenstand unserer Gespräche werden.